Klartext 05/25
Themen
Prävention ist ein langer, anfangs steiniger Weg, aber amortisiert sich | Ehrung der Bundeszahnärztekammer | Ratgeber Handbuch der Mundhygiene | Last Call: Herbert-Lewin-Forschungspreis | Initiative proDente | ZFA-Kampagne hilfreich für die Praxen | Seiz neue Generalsekretärin der ERO | EU-Kommission leitet technische Umsetzung des Europäischen Gesundheitsdatenraums ein | 20. Europatag der Bundeszahnärztekammer in Brüssel
Prävention ist ein langer, anfangs steiniger Weg, aber amortisiert sich
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) appelliert an die Politik, verstärkt in präventive Maßnahmen zu investieren, um das überforderte Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten. Prävention mag zunächst Kosten verursachen, doch langfristig zahlt sie sich aus und spart erhebliche Mittel ein. Hier habe die Zahnmedizin über die letzten drei Jahrzehnte wertvolle Erfahrungen gesammelt.
„Präventive Maßnahmen sind der Schlüssel zur Reduzierung von Krankheitslast und Gesundheitskosten“, so Prof. Dr. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Durch frühzeitige Intervention, Aufklärung und Gesundheitsförderung können wir die Entstehung vieler Krankheiten verhindern und somit die Belastung unseres Gesundheitssystems erheblich verringern.“
Ein hervorragendes Beispiel für die Wirksamkeit von Prävention ist die Zahnmedizin. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Professionelle Zahnreinigungen und Aufklärung über Mundhygiene konnten die Fälle von Karies und Parodontitis erheblich reduziert werden. Bei 35- bis 44-Jährigen sank z.B. seit 1989 die Karieserfahrung von 17 Zähnen auf 8 Zähne, 12-Jährige sind heute zu 78 Prozent sogar völlig kariesfrei, 1989 waren es nur 14 Prozent. Diese präventiven Maßnahmen haben nicht nur die Zahngesundheit der Bevölkerung verbessert, sondern auch die Kosten für aufwendige zahnmedizinische Behandlungen gesenkt.
Wir fordern die Politik auf, Präventionsprogramme insgesamt zu fördern und dafür finanzielle Mittel bereitzustellen. Gemeinsam können wir ein gesundes und nachhaltiges Gesundheitssystem schaffen.
„Es ist an der Zeit, dass wir Prävention als eine Investition in die Zukunft betrachten“, so Benz. „Nur durch gezielte Präventionsstrategien können wir unser Gesundheitssystem für kommende Generationen sichern.“
Ehrung der Bundeszahnärztekammer
Für ihre Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand wurden am 16. Mai anlässlich des Präventionskongresses in Hamburg Dr. Lutz Laurisch und Dr. Klaus-Dieter Bastendorf mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte durch BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz.
Ratgeber Handbuch der Mundhygiene
Das Handbuch der Mundhygiene wurde aktualisiert. Es umfasst zahlreiche Informationen und Tipps zur Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf und wendet sich an Pflegepersonal und unterstützende Personen.
Es kann für 5 Euro brutto zzgl. Versand bestellt oder hier als PDF heruntergeladen werden.
Last Call: Herbert-Lewin-Forschungspreis
Mit dem Forschungspreis werden wissenschaftliche Arbeiten prämiert, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte von Ärztinnen und Ärzten im Nationalsozialismus beschäftigen. Die Preisvergabe wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Bundesärztekammer (BÄK), der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) getragen.
Einsendeschluss: 13. Juni 2025.
Initiative proDente
Aktuelle Pressemappen sind „Parodontitis vorbeugen“ sowie zum internationalen Tag der Leichten Sprache „Barrierefrei zu gesunden Zähnen und Zahnfleisch“. Unter barrierefrei.prodente.de bietet proDente zudem leicht verständliche Erklärungen zu Mundhygiene und Zahnarztbesuch. Ein Erklärvideo in Leichter Sprache zum Zähneputzen gibt es ebenfalls, Praxen können alles mit Copyright-Hinweis kostenfrei nutzen.
ZFA-Kampagne hilfreich für die Praxen
BZÄK und (Landes-)Zahnärztekammern haben zur Azubi-Gewinnung eine Kampagnenwebsite, die aktuell in Farbgestaltung und Nutzerfreundlichkeit angepasst wurde: www.zfa-beruf.com.
Praxen finden hier verschiedene Unterlagen, die sie im Wartezimmer auslegen können: www.zfa-beruf.com/downloads/
Auf der Kampagnenwebsite gibt es zudem eine Jobbörse.
Seiz neue Generalsekretärin der ERO
Dr. Doris Seiz, Vorstandsmitglied der BZÄK und Präsidentin der Landeszahnärztekammer Hessen, wurde bei der Vollversammlung der European Regional Organisation (ERO) der World Dental Association (FDI) am 2. und 3. Mai in zur neuen Generalsekretärin gewählt. Die ERO vertritt die Interessen der Zahnärzteschaft in ganz Europa. Zentrales Anliegen der ERO ist es, die Zusammenarbeit auf den Feldern Forschung, Fortbildung, Praxis und öffentliche Gesundheit nachhaltig zu stärken.
EU-Kommission leitet technische Umsetzung des Europäischen Gesundheitsdatenraums ein
Nachdem die EU-Verordnung zur Schaffung eines Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) Ende März fast um ein Jahr verzögert in Kraft trat, hat die EU-Kommission nun die technischen Umsetzungsmaßnahmen eingeleitet, um einen reibungslosen Start sicherzustellen. Ende März wurde die Open-Source-Version der zentralen EHDS-Plattform HealthData@EU veröffentlicht, über die der europaweite Austausch von Gesundheitsdaten schrittweise erfolgen soll.
Die Open-Source-Bausteine sollen die EU-Mitgliedstaaten bei der Anbindung ihrer Infrastrukturen an die Plattform unterstützen. Ziel ist es, die nationalen Gesundheitssysteme digital zu verbinden und den Zugriff auf bestimmte Patientendaten grenzüberschreitend zu ermöglichen. Ab 2029 erhoffen sich zudem Politik, Forschung und Industrie von der sekundären Nutzung der Gesundheitsdaten erhebliche Impulse. https://ec.europa.eu/newsroom/sante/items/876307/en
20. Europatag der Bundeszahnärztekammer in Brüssel
Am 16. Juli 2025 findet in Brüssel der 20. Europatag der BZÄK unter dem Titel „Zwischen Fachkräftemangel und Bürokratielast – vor welchen Herausforderungen stehen die Heilberufe in Europa“ statt. Mit Vertretern der EU-Institutionen wird diskutiert, mit welchen Lösungsansätzen die EU ihre Mitgliedstaaten und die Gesundheitssysteme unterstützen kann.
