KlartextKlartext 06/21

Themen

Außerordentliche Bundesversammlung der BZÄK wählt neues Präsidium | Grußwort des Staatssekretärs | Ehrungen der BZÄK | Bundesversammlung: Berichte der Präsidenten | Wahl | Beschlüsse und Resolution | BZÄK-Positionen zur Bundestagswahl


Außerordentliche Bundesversammlung der BZÄK wählt neues Präsidium

Die außerordentliche Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) fand am 04. und 05. Juni 2021 hybrid statt: Aufgrund der derzeitigen Lage nur für die Delegierten - mit strengen Hygieneauflagen - in Präsenz, für Gäste und Presse gab es einen Livestream. Eröffnet wurde die a.o. Bundesversammlung mit einem Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Gesundheit, Dr. Thomas Gebhart.
Mit einer Live-Einschaltung dankte er der Zahnärzteschaft für die professionelle und engagierte Aufrechterhaltung der zahnmedizinischen Versorgung während der Pandemie. Und dies unter deutlich erschwerten Bedingungen.

Turnusgemäß wurden die ursprünglich im Herbst 2020 geplanten Wahlen des Geschäftsführenden BZÄK-Vorstandes nachgeholt. Die Delegierten wählten Prof. Dr. Christoph Benz zum neuen Präsidenten sowie Konstantin von Laffert zum neuen Vizepräsidenten und Dr. Romy Ermler zur neuen Vizepräsidentin. Damit ist erstmals eine Zahnärztin im
Spitzengremium der BZÄK vertreten.
Das neue Präsidium dankte dem vormaligen Präsidenten Dr. Peter Engel und dem bisherigen Vizepräsidenten Prof. Dr. Dietmar Oesterreich für ihr jahrelanges außerordentliches Engagement.

Die Delegierten verabschiedeten auf der Versammlung eine Resolution zur Zukunft des Gesundheitssystems und diskutierten über die Zukunftsaussichten des Berufsstandes sowie die Herausforderungen und Lehren im Berufsalltag durch die Corona-Pandemie.


www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/pm21/210604_BV_Berlin.pdf


Fotos unter: www.picdrop.com/axentis/f94DTaSi6Y


Grußwort des Staatssekretärs auf der Bundesversammlung

Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit, gab auf der BZÄK-Bundesversammlung ein Grußwort, in dem er auch Grüße von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn übermittelte. Er dankte dafür, dass die Zahnärzteschaft mit dazu beigetragen habe, dass Deutschland gut durch die Pandemie gekommen sei. Die Zahnärzteschaft habe es geschafft, blitzschnell ein Netz für Corona-Patienten aufzubauen, aber auch für die sichere und beständige Versorgung aller Patienten in Deutschland zu sorgen. Sie hätte zum Teil erhebliche Belastungen gehabt, aber sie habe es geschafft, die Patientenversorgung aufrecht zu erhalten.
Er würdigte das herausragende Hygienekonzept der Zahnmedizin. Hohe Hygienestandards schon vor der Pandemie, nun noch einmal aufgerüstet, führten dazu, dass die Zahnarztpraxen ganz besonders sicher waren und seien. Das dokumentierten u.a. die sehr niedrigen Infektionszahlen im beruflichen Umfeld der Berufsgenossenschaft für das Gesundheitswesen und die Wohlfahrtspflege (BGW).

Nach der Bewältigung der Pandemie müsse die Politik die Lehren ziehen für die Zukunft. Das duale System des deutschen Gesundheitswesens hätte sich in der Pandemie bewährt. Weiter auf der zukünftigen Tagesordnung der Politik würde sicher auch die Novellierung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) stehen, denn bei der GOZ wurde 1987 zuletzt der Punktwert aktualisiert.
Auch zukünftig wichtig sei das Thema Berufsordnung und MVZ.
Gebhart dankte dem scheidenden BZÄK-Präsidenten Engel, in den vielen Jahren war der Umgang immer sehr konstruktiv, auch wenn er kritisch war. Standfestigkeit und Dialogbereitschaft zeichneten Engel aus, dafür wollten er und Minister Spahn ihm danken.


Ehrungen der Bundeszahnärztekammer

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel zeichnete für ihre Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand Prof. Dr. Reinhard Hickel und Arno Metzler mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold aus.


BZÄK-Bundesversammlung: Berichte der amtierenden Präsidenten

In seinem politischen Bericht über die Bilanz 2020/21 sprach der bis zu diesem Tagesordnungspunkt amtierende BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel über die Lehren aus der Pandemie. Der Materialmangel habe die Bedeutung einer nationalen und europäischen Reserve herausgestellt, aber auch gezeigt, dass eine gesicherte Qualität im Gesundheitswesen der oberste Maßstab bleiben müsse. Renditeerwartungen von Investoren seien in dieser Branche fehl am Platz.
Wichtig sei auch der Blick auf die Nachhaltigkeit – sogar im weiten Sinne. Über 72.000 Zahnärzte und Zahnärztinnen in Deutschland fokussierten das Thema Prävention, auch das wäre Nachhaltigkeit. Zentral sei, dass sie Verantwortung übernähmen - für den Erhalt natürlicher Ressourcen und für eine optimale Mundgesundheit.
BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich berichtete über die Kommunikationsoffensive „Gesund ab Mund“, in der die Themen Hygiene und Prävention fokussiert wurden. Eine repräsentative forsa-Umfrage hätte ergeben, dass größtes Vertrauen in Sachen Hygiene die Zahnarztpraxen genießen. Oesterreich sprach über die Bedeutung der Parodontitis und die Ende 2021 startende Aufklärungsoffensive der BZÄK dazu. Er umriss demografische Trends und die Versorgungslage in Stadt und Land.
Prof. Dr. Christoph Benz, bis zu diesem Top noch BZÄK-Vizepräsident, sprach u.a. über Bürokratielasten sowie die Digitalisierung der elektronischen Patientenakte (ePA), für die die BZÄK gute und pragmatische Vorschläge hätte. Anhand der breiten Debatte über den digitalen Impfausweis zeige sich nun allen, wie komplex so ein Digitalisierungsprozess im Gesundheitswesen sei. Benz sprach zudem über die Prävention durch Hygiene: die Zahnmedizin sei durch ihre spezifischen Hygieneauflagen ein beeindruckend sicherer Arbeitsplatz im Gesundheitswesen.


Delegierte der Bundesversammlung wählten neues Präsidium

Am 04. Juni wählte die BZÄK-Bundesversammlung das neue Präsidium der Bundeszahnärztekammer: zum Präsidenten Prof. Dr. Christoph Benz, Bayern, als Vizepräsidenten Konstantin von Laffert, Hamburg, und Vizepräsidentin Dr. Romy Ermler, Brandenburg.
Der bisherige Vorsitzende der Bundesversammlung wurde von den Delegierten einstimmig im Amt bestätigt: Dr. Kai Voss als Leiter, als Stellvertretung ebenso bestätigt wurden Dr. Doris Seiz und Dr. Wolfgang Grüner.


Beschlüsse der BZÄK-Bundesversammlung und Resolution

Die Bundesversammlung der Bundeszahnärztekammer fasste Beschlüsse zu gesundheits- und sozialpolitischen Themen. Unter anderem wurden Anträge gestellt zur Beschränkung des Einflusses von Fremdinvestoren, zur Patientensicherheit bei Aligner-Behandlungen, zur Fortsetzung der Reform des Zahnmedizinstudiums, gegen eine Kommerzialisierung der nationalen Gesundheitssysteme, für die bürokratiearme Umsetzung von EU-Binnenmarktregelungen, zur Ablehnung einer Bürgerversicherung, zur Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin, über die Altersversorgung der Freien Berufe, zum Punktwert der GOZ.
Die Bundesversammlung forderte in der Resolution „Zukunft des Gesundheitssystems“ die neue Bundesregierung nach den Bundestagwahlen 2021 dazu auf, die Mundgesundheit der Menschen in Deutschland durch dringend notwendige Reformen des Berufsumfelds der Zahnärztinnen und Zahnärzte zu verbessern. Dazu gehören insbesondere
• eine Erhaltung und Stärkung des dualen Krankenversicherungssystems,
• eine spürbare Entlastung der Zahnarztpraxen von unnötigen Bürokratielasten,
• die Förderung der freiberuflichen Leistungserbringung vor allem durch eine Stärkung der freien Arzt- und Therapiewahl,
• eine angemessene Honorierung als Basis der jährlich im Punktwert dynamisierten privaten Gebührenordnung
• die gezielte Förderung einer vom Berufsstand definierten Digitalisierung sowie
• die Stärkung des Subsidiaritätsprinzips auf europäischer Ebene.

Alle an die Politik gerichteten Beschlüsse der Bundesversammlung werden unter: www.bzaek.de/deutscher-zahnaerztetag.html eingestellt.


BZÄK-Positionen zur Bundestagswahl

Die Bundeszahnärztekammer hat mit ihrem Papier „Gesundheitspolitische Positionen zur Bundestagswahl 2021“ ihre wichtigsten (standes)politischen Forderungen an die Politik formuliert:
www.bzaek.de/gesundheitspolitische-positionen-zur-bundestagswahl-2021.html


Zahnärztekammern der Länder
Positionen und Statements