Sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Medizinische, Tiermedizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte,
sehr gerne bin ich zum Jubiläumskongress des Verbands medizinischer Fachberufe gekommen, um Ihnen die herzlichen Glückwünsche der Bundeszahnärztekammer zu Ihrem 60-jährigen Bestehen zu überbringen! Vielen Dank auch an Ihre Präsidentin Frau König für die Einladung.
Wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die 60 Jahre erreichen, wird schon langsam an die Rente gedacht. Davon kann aber beim VmF keine Rede sein. Ihr Verband ist so agil wie eh und je und so wichtig wie vielleicht noch nie. Als Tarif- und Sozialpartner nimmt der VmF eine wesentliche Rolle bei den Gesundheitsberufen und im Gesundheitssektor insgesamt ein.
Die Bundeszahnärztekammer ist stolz auf die Partnerschaft zum VmF. Gemeinsame Aktionen wie den jüngsten Protesttag vor dem Brandenburger Tor, bei dem Sie völlig zurecht eine höhere Wertschätzung - auch in Form von Lohnzahlungen und einer stattlichen Coronaprämie - gefordert haben, unterstützen wir mit voller Überzeugung! Wenn immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job aufgeben, ist der Betrieb unserer Praxen ernsthaft gefährdet.
Denn MFA bzw. ZFA sind essenziell für das Funktionieren unserer Praxen. Sie kümmern sich nicht nur um die Terminplanung, das Praxismanagement, die Abrechnung und die Hygiene. Viele entscheiden sich auch für eine Aufstiegsfortbildung zur ZMP, ZMF oder DH, wodurch sie eigenständig im Rahmen der Delegation zahnmedizinische Leistungen, insbesondere bei Prävention und Prophylaxe, übernehmen. Insgesamt leisten in Deutschland rund 222.000 ZFA in den Teams der Zahnarztpraxen tagtäglich ihren Beitrag zur Sicherung der ambulanten Versorgung. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken!
Leider setzt sich die fehlende Wertschätzung für ZFA und MFA, die die Politik schon während der Covid-Pandemie durch den mehrfach ausgebliebenen Corona-Sonderbonus für den ambulanten Sektor gezeigt hat, nahtlos fort. Wie viele Fachangestellte müssen stressbedingt ihren Job aufgeben, wie viele Stellen müssen unbesetzt bleiben, wie viele Azubis müssen fehlen, bis sich die Politik endlich zu einer Stärkung des medizinischen Personals durchringt?
Die Bundesagentur für Arbeit stuft den ZFA-Beruf in ihrer Fachkräfteanalyse bereits als Engpassberuf ein. Und mit der faktischen Budgetierung der Parodontitistherapie durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird der finanzielle Spielraum der Praxen weiter eingeschränkt.
Durch eine Anpassung der seit 1988 unveränderten Gebührenordnung für Zahnärzte erhielten die Praxen die notwendigen Spielräume, um Gehaltssteigerungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finanzieren. Wir fordern das schon lange ein, aber in der Politik bewegt sich nichts.
Hier bitte ich Sie, dass wir weiter gemeinsam den Druck auf die Politik hochhalten!
Denn ohne Sie läuft nichts in der Praxis – Sie sind unverzichtbar!
Herzlichen Dank!
Für Rückfragen:
Dipl.-Des. Jette Krämer-Götte, Telefon: + 49 30 40005-150, E-Mail: presse@bzaek.de