Gesundheitsförderung | Prävention
Auch die gezielte Verhütung von Krankheiten (Prävention) sowie die Stärkung der Gesundheitsressourcen (Gesundheitsförderung) zählen zu den zentralen Aufgaben der (Landes-)Zahnärztekammern und der Bundeszahnärztekammer.
Präventionsorientierte Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Karies und entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) sind die häufigsten Erkrankungen im Zahn-, Mund-, Kieferbereich. Ohne Behandlung können sie zum Zahnverlust führen. Ziel ist es deshalb, langfristig den Umfang restaurativer Maßnahmen vor allem im jüngeren und mittleren Lebensalter zu reduzieren und die Lebensqualität durch den Erhalt der oralen Gesundheit in ihrer Wechselwirkung zum Gesamtorganismus bis ins hohe Alter positiv zu beeinflussen.
Mehr als 95 % der Erwachsenen in Deutschland sind von Karies betroffen
Die präventionsorientierte Zahnmedizin wird dabei auch von Aspekten der Public Health-, der Lebensqualitäts- und Versorgungsforschung, der Evidenzbasierung, der Qualitätsförderung sowie der Gesundheitssystemgestaltung beeinflusst.
Defizite
Präventive Defizite existieren derzeit noch bei der prophylaktischen Betreuung so genannter Risikogruppen bzw. vulnerablen Bevölkerungsgruppen, hier vor allem bei
- Menschen mit Pflegebedarf,
- Menschen mit Behinderung und
- Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen.
gesundheitsziele.de - Forum Gesundheitsziele Deutschland

gesundheitsziele.de ist die gemeinsame Plattform der relevanten Akteure im deutschen Gesundheitswesen. Mehr als 100 Organisationen engagieren sich hier für die Weiterentwicklung des nationalen Gesundheitszieleprozesses. Im Konsens werden Gesundheitsziele formuliert, Maßnahmen zur Zielerreichung empfohlen und Selbstverpflichtungen der verantwortlichen Akteure angestoßen.
Die Geschäftstelle des Kooperationsverbundes ist bei der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG), seit 2000 ist die Bundeszahnärztekammer Mitglied.
Gemeinsame Erklärung zur Weiterentwicklung des nationalen Gesundheitsprozesses
Mundgesundheitsziele für Deutschland
Die Bundeszahnärztekammer definiert seit vielen Jahren regelmäßig Gesundheitsziele für den Bereich der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Die letztmalig im Jahr 2012 formulierten Mundgesundheitsziele werden derzeit auf Grundlage der Ergebnisse der fünften deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) mit einer Zielprojektion auf das Jahr 2030 überarbeitet.
Ausgewählte Literatur
Wissenschaftliche Beiträge und Veröffentlichungen
Zahnmedizinische Prävention – Erfolge, Wirksamkeit und Herausforderungen am Beispiel der Kariesprophylaxe
Oesterreich D., Ziller S.: In: Prävention - Wirksamkeit und Stellenwert in der Gesundheitsversorgung.
Hrsg.: Henke R., Scriba PC., Zepp F. Report Versorgungsforschung Bd. 9, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2014
PAR-Versorgungskonzept
Konzept für die Behandlung von Parodontalerkrankungen bei Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung
Hrsg.: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer, Köln und Berlin, November 2017
Frühkindliche Karies vermeiden – Ratgeber für die zahnärztliche Praxis
Hrsg.: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer, Berlin, Mai 2016
Die BZÄK zur Professionellen Zahnreinigung
Dietmar Oesterreich, Sebastian Ziller (zm 91, Nr. 13, 1.7.2001)
Mundgesundheit in der Pflege
Oesterreich, D.; Ziller, S.: Die Schwester Der Pfleger 2014; 53 (1)
Mundgesundheitsziele für Deutschland 2020 – Zwischenbilanz und Ausblick
Ziller, S.; Oesterreich, D.; Micheelis, W.: In: Prävention und Versorgung. Hrsg.: Kirch, W., Hoffmann, T., Pfaff H. Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2012
Präventionsorientierte
Zahn-, Mund- Kieferheilkunde und deren oralprophylaktischer Zugang
Wilhelm Kirch, Bernhard Badura (Hrsg.) (Springer Medizin Verlag 2005)
Diabetiker in der Zahnärztlichen Praxis
Dietmar Oesterreich, Sebastian Ziller (Der Diabetologe 6/2011)
Rauchen und Mundgesundheit
Fakten zum Rauchen
Jan Bergström, Helga Senkel, Katrin Schaller, Martina Plötschke-Lange (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg 2008)