KlartextKlartext 02/24

Themen

Breit geführte Debatte über den Einfluss von Investoren | Personalmangel in Zahnarztpraxen spitzt sich zu: ZFA-Kampagne gestartet | Elektronische Patientenakte (ePA): Nachbesserungen dringend nötig! | Initiative proDente | 29. Februar = Tag der seltenen Erkrankungen | Revision der EU-Quecksilberverordnung – Einigung erzielt | Veranstaltungshinweis Europatag 2024 in Berlin


Breit geführte Debatte über den Einfluss von Investoren

In der Fußball-Welt wurde erreicht, woran gesundheitspolitische Akteure seit Jahren arbeiten: Eine wertebasierte Debatte über den Einfluss von Investoren zu führen. Die Fans protestierten über Wochen hinweg mit unterschiedlichen Aktionen, um den Einstieg von Investoren in die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu verhindern. Letztendlich war dieser Protest von Erfolg gekrönt, der Deal platzte.

BZÄK-Vizepräsident Konstantin von Laffert: „Beim Fußball geht es um Sport, wohingegen es in der Medizin um die Gesundheit, letzten Endes um Menschenleben geht. Trotz mittlerweile nachweislich mehr unerwünschter Ereignisse in amerikanischen Private-Equity-Kliniken hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) noch immer keine verbindliche Regelung zur Einhegung von Investoren-MVZ vorgelegt. Um in dieser Legislaturperiode noch eine Gesetzesregelung zu erreichen, müssen die Verantwortlichen jetzt handeln, um die weitere Vergewerblichung der Zahnheilkunde zu stoppen!“


Personalmangel in Zahnarztpraxen spitzt sich zu: ZFA-Kampagne gestartet

Der Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) ist in der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit auf Platz 1 der Berufe mit der höchsten Knappheit unter allen Fachberufen gelandet. In Zeiten des wachsenden Konkurrenzkampfes um Fachkräfte wird es für Praxen zunehmend schwieriger, den Praxisbetrieb aufrecht zu erhalten. Politisch besteht akuter Handlungsbedarf, die Situation der Praxen zu verbessern.

Als zusätzlichen Baustein haben BZÄK und (Landes-)Zahnärztekammern im Februar eine gemeinsame Kampagne zur Azubi-Gewinnung gestartet. Sie soll die Aufmerksamkeit auf den ZFA-Beruf steigern. Fokus dabei ist es, Jugendliche genau dort zu erreichen, wo sie sich regelmäßig aufhalten - auf Social Media. Unterstützt wird dies mit der Online-Ansprache der Eltern und Material für die Praxen.

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Elektronische Patientenakte (ePA): Nachbesserungen dringend nötig!

Anfang 2025 soll die „ePA für alle“ kommen und einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leisten. Damit das möglich wird, braucht sie eine taugliche und nutzenstiftende Ausstattung. Die Bundeszahnärztekammer fordert deshalb, die jetzt von der Gematik verabschiedete ePA-Basisversion nachzurüsten und beispielsweise eine Volltextsuche und Virenscanfunktion von Anfang an vorzusehen.

Zur gemeinsamen Pressemitteilung von BZÄK, KZBV, BÄK, KBV, DKG und DKG.


Initiative proDente

proDente veröffentlichte aktuell die Pressemappen:

Was macht Zähne weich und angreifbar?

Wie viele Zähne hat ein Mensch?

Tag der gesunden Ernährung


29. Februar = Tag der seltenen Erkrankungen

In Deutschland leiden ca. vier Millionen Menschen an einer Seltenen Erkrankung. Das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) will eine bessere Patientenversorgung erreichen.

Die BZÄK ist Mitglied und unterstützt die Aufklärung über seltene zahnmedizinische Erkrankungen. Infos über

www.namse.de bzw.

www.achse-online.de.


Revision der EU-Quecksilberverordnung – Einigung erzielt

Am 8. Februar haben sich die Unterhändler des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission und der im Rat versammelten EU-Mitgliedstaaten auf ein Ergebnis bei der Revision der EU-Quecksilberverordnung geeinigt: Demnach soll Dentalamalgam ab 1. Januar 2025 aus Umweltschutzgründen in der EU verboten werden.

EU-Mitgliedstaaten können jedoch zur Versorgung sozial schwacher Gruppen unter bestimmten Bedingungen bei der EU-Kommission eine Verlängerung der allgemeinen Nutzung von Dentalamalgam bis 30. Juni 2026 beantragen. Zudem ist die Verwendung in medizinisch notwendigen und zu begründenden Fällen weiterhin erlaubt. Regelungen wurden ferner für Produktion und Import verabschiedet. Dieses Ergebnis muss formal abgestimmt werden, wohl noch vor den Europawahlen im Juni.  

Ob Deutschland die rechtlichen Voraussetzungen für die Nutzung der Übergangsfrist bis Mitte 2026 erfüllt, ist aktuell nicht zu beurteilen. Ferner ist offen, ob seitens der Bundesregierung der politische Wille besteht, diesen Weg einzuschlagen. 

Von Seiten der europäischen und deutschen Zahnärzteschaft gab es heftige Kritik an dem übereilten Verbot des bewährten Werkstoffs, zumal die umweltgerechte Entsorgung seit Jahren europaweit sichergestellt ist. Weiterhin problematisch gestaltet sich die Suche nach adäquaten Alternativstoffen, die bisher nicht verfügbar sind.

Pressemitteilung des EP

Pressemitteilung des Rats


Veranstaltungshinweis Europatag 2024 in Berlin

Der 19. Europatag der Bundeszahnärztekammer wird am 24. April im Tieranatomischen Theater, Charité Berlin, stattfinden. Wenige Wochen vor den Europawahlen soll mit Vertreterinnen und Vertretern der europäischen Institutionen sowie den europapolitischen Sprecherinnen und Sprechern der wichtigsten im Bundestag vertretenen Parteien über die anstehenden europapolitischen Aufgaben der kommenden Legislaturperiode diskutiert werden.

Details

 

Zahnärztekammern der Länder
Positionen und Statements