KlartextKlartext 09/22

Themen

Auch ambulanter Bereich vor immensem Inflationsdruck | Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie geht ins Feld | 33 Prozent der ZFA Azubis bei Ausbildungsbeginn U18 | Neu: Broschüre zu Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin | Neues Gesundheitsziel Patientensicherheit veröffentlicht | Postkarten und Terminkärtchen Parodontitis und Diabetes | Initiative proDente | Konferenz der im Inland tätigen zahnärztlichen Hilfsorganisationen | Zukunftskongress 2022 | Save the Date: Internationale Dental-Schau 2023 | Helfende gesucht: Zahnmedizin bei Special Olympics | Kritik am EU-Rechtsrahmen für Medizinprodukte: EU-Kommission schlägt Abhilfemaßnahmen vor


Auch ambulanter Bereich vor immensem Inflationsdruck

Alles ist teuer geworden: Strom, Gas, Miete, Einkaufspreise. Auch in den Praxen seit Jahren. Hinzu kommen gestiegene Personalkosten, denn auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen eine regelmäßige Inflationsangleichung erhalten.

Gab es schon während der Coronahochphasen allein für die Zahnmedizin keinen Rettungsschirm – für alle anderen Bereiche ambulant und stationär schon -, gibt es nun auch keinen Coronabonus für die Angestellten niedergelassener Zahnarztpraxen - im Gegensatz zu Krankenhäusern und Pflege. Mit dem GKV-FinStG wird nun das Budget sogar noch gedeckelt. Dabei arbeiten alle Beschäftigten im Gesundheitswesen mit großem Engagement daran, die aktuellen Herausforderungen, auch immer noch jene der Pandemie, zu bewältigen.

Der ambulante Bereich entlastet Kliniken, es wird der Großteil aller Patienten in Deutschland im ambulanten Bereich versorgt. Allerdings wird dem ambulanten Bereich weniger Respekt gezollt als den anderen Berufsgruppen. In der aktuellen Situation die Praxen mit den hohen Energie- und Einkaufspreisen allein zu lassen, sogar zu budgetieren, ist absolut unverständlich.

Üblicherweise und in der Pandemie besonders wird nach jeder Behandlung in den Zahnarztpraxen gründlich gelüftet, gleichzeitig muss eine Mindesttemperatur sichergestellt werden, da Patientinnen und Patienten oft recht lange liegen. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) fordert daher, dass die finanziellen Auswirkungen der massiven Preissteigerungen auch im ambulanten Bereich abgefedert werden. Alle Zahnarztpraxen sollen analog zu den zugesicherten Hilfen des Bundesministeriums für Gesundheit für Kliniken und Pflegeheime ebenfalls berücksichtigt werden. So könnte z.B. das bereits existierende Energiekostendämpfungsprogramm für die Industrie auch für kleinere und mittlere Unternehmen geöffnet werden und eben auch für den ambulanten zahnmedizinischen Bereich.


Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie geht ins Feld

Der deutschen Bevölkerung wird – nach acht Jahren – wieder wissenschaftlich und repräsentativ in den Mund geschaut: Am 4. Oktober fällt der Startschuss für die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS • 6) des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ). Ein zahnärztliches Großprojekt mit rund 5.000 Teilnehmenden an bundesweit 90 Untersuchungsstandorten. Wie steht es um die Mundgesundheit in Deutschland? Wie entwickeln sich Karies und Zahnbetterkrankungen? Welche Einflüsse haben soziale Faktoren? Darauf will die Studie Antworten finden.

Seit über 30 Jahren liefern die Deutschen Mundgesundheitsstudien regelmäßig wichtige Erkenntnisse über die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland. Diese sind wesentlicher Teil der Gesundheitsberichterstattung des Bundes und leisten insbesondere einen konkreten Beitrag zur zukünftigen zahnmedizinischen Versorgungsplanung.

www.idz.institute/dms6


33 Prozent der ZFA Azubis bei Ausbildungsbeginn U18

12.513 Personen haben im Kalenderjahr 2021 eine Ausbildung zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) begonnen und damit wieder deutlich mehr als im ersten Coronajahr (+12 Prozent). Insbesondere unter jungen Frauen ist dieser Ausbildungsberuf beliebt und lag 2021 unter den Ausbildungsanfängerinnen an dritter Stelle. Ein Drittel (33 Prozent) der ZFA-Azubis war bei Ausbildungsbeginn jünger als 18 Jahre.

Quelle: Statistisches Bundesamt


Neu: Broschüre zu Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin

Auch innerhalb der Zahnmedizin werden Nachhaltigkeit und Umweltschutz diskutiert. Aber macht Nachhaltigkeit bei den geltenden Hygienevorgaben überhaupt Sinn?
Diese und weitere Fragen werden in der Broschüre „Nachhaltigkeit in der Zahnmedizin“ der Bundeszahnärztekammer geprüft. Sie soll Anregungen liefern, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern zum Teil auch das Praxisbudget schonen. Praktische Checklisten sind enthalten.
So können Praxen die für sie umsetzbaren Maßnahmen nutzen.

www.bzaek.de/berufsausuebung/nachhaltigkeit-in-der-zahnmedizin.html


Neues Gesundheitsziel Patientensicherheit veröffentlicht

Im Kooperationsverbund gesundheitsziele.de wurde am 16. September ein neues nationales Gesundheitsziel, Patientensicherheit, veröffentlicht. BZÄK und KZBV waren an der Entwicklung beteiligt. Das 10. Gesundheitsziel trägt mit seinen Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des Globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021–2030 der WHO bei.

Mit „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“, der Lernplattform zur Teach-back-Methode, der Förderung von Qualitätsmanagement inklusive Patientenbefragungen sowie dem Monitoring der Patientenberatung der zahnärztlichen Körperschaften hat die BZÄK Instrumente und Methoden entwickelt, um Belange der Patientensicherheit zu erkennen und diese zu verbessern.

www.bzaek.de/praevention/gesundheitsfoerderung-praevention.html


Postkarten und Terminkärtchen Parodontitis und Diabetes

Für Praxen gibt es im Download-Bereich unter paro-check.de neue Postkarten und faltbare Kärtchen für die Terminerinnerung zum Ausdruck.
Die Motive nehmen Bezug auf die Wechselwirkungen von Parodontitis und Diabetes.


Initiative proDente

Auf der Vorstandssitzung am 02. September wurde der proDente Vorstand bestätigt: Dr. Romy Ermler, BZÄK, als Vorstandsvorsitzende, Dr. Markus Heibach, Verband der Deutschen Dentalindustrie (VDDI), und Klaus Bartsch, Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), als stellvertretende Vorsitzende. Aktuell veröffentlichte proDente eine

Multimedia-Pressemappe zum Tag der Zahngesundheit 2022

https://t1p.de/73g52 sowie

eine Pressemeldung zum Bonusheft

https://t1p.de/li8rl


Konferenz der im Inland tätigen zahnärztlichen Hilfsorganisationen

Am 16. September fand eine Konferenz der im Inland tätigen Hilfsorganisationen im Netzwerk der BZÄK statt. Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte engagieren sich ehrenamtlich, helfen Obdachlosen, Menschen ohne Papiere oder ohne Krankenversicherung. Die Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Renata Alt (FDP), MdB, übermittelte in einer Videobotschaft Grüße, Dank und Anerkennung.

Prof. Dr. Silke van Dyk, Friedrich-Schiller-Universität Jena, setzte mit „Umsonst und freiwillig? Zivilgesellschaftliches Engagement im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats“ den Veranstaltungsimpuls. Diskutiert wurde das Thema mit Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen), MdB, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, Prof. Dr. Silke van Dyk, Dr. Maike Grube, Diakonie Deutschland, BZÄK-Präsident Prof. Dr. Christoph Benz und Dr. Karsten Heegewaldt, BZÄK-Vorstandsreferent für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen.
Ergänzend berichtet wurde zu den Special Olympics Spielen 2022 und 2023.

Mehr Informationen


Zukunftskongress 2022

Der „Zukunftskongress Beruf und Familie“, organisiert von BZÄK, BdZA und Dentista im Rahmen des Deutschen Zahnärztetags fokussiert Nachhaltigkeit, Praxisgründung und World-Life-Balance. Am 12. November 2022 von 14 bis 17 Uhr findet die Veranstaltung kostenfrei und online statt.

Programm

Anmeldung


Save the Date: Internationale Dental-Schau 2023

Die Internationale Dental-Schau (IDS) findet vom 14. bis 18. März 2023 in Köln statt. Die BZÄK wird mit ihren Partnern vor Ort sein.

www.ids-cologne.de


Helfende gesucht: Zahnmedizin bei Special Olympics

Im Juni 2023 finden die Special Olympics World Games in Berlin statt. Deren Zahn- und Mundgesundheitsprogramm Special Smiles wird von ehrenamtlichen Zahnärztinnen und Zahnärzten, Studierenden, Zahnmedizinischem Fachpersonal sowie Auszubildenden getragen. Helfende für die World Games werden nun gesucht:

www.berlin2023.org/volunteers


Kritik am EU-Rechtsrahmen für Medizinprodukte: EU-Kommission schlägt Abhilfemaßnahmen vor

Angesichts der wachsenden Kritik an der Handhabbarkeit des seit 2021 geltenden EU-Rechtsrahmens für Medizinprodukte (MDR) und drohender Versorgungsengpässe bei Medizinprodukten, hat die Europäische Kommission am 29. August eine Liste von 19 Empfehlungen einer Expertengruppe veröffentlicht. Deren untergesetzliche Empfehlungen zielen darauf ab, die Konformitätsverfahren der benannten Stellen zu vereinfachen, Synergieeffekte zu nutzen und z.B. auch kleinen und mittleren Unternehmen, die Medizinprodukte herstellen, besondere Aufmerksamkeit beim Konformitätsprozess zu widmen.

Hintergrund ist, dass bis spätestens Mai 2024 alle auf dem Markt befindlichen Medizinprodukte nach den neuen MDR-Vorgaben rezertifiziert werden müssen. Ohne Rezertifizierung dürften diese ab Mai 2024 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Gleichzeitig gibt es noch immer nicht genügend benannte Stellen, die die Rezertifizierung fristgerecht durchführen können. Dies betrifft auch viele Dentalprodukte.

Maßnahmenpaket (englisch)

Zahnärztekammern der Länder
Positionen und Statements